Unter Wissenschaftlern wird derzeit intensiv diskutiert, ob die auffällige Zunahme von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Atherosklerose, Diabetes, rheumatoider Arthritis und Depressionen mit negativen Auswirkungen von Umweltbelastungen auf den Organismus in Zusammenhang zu bringen ist. Insbesondere Metallen aus Industrieemissionen, belasteten Lebensmitteln oder Zahnersatzmaterialien kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Teilweise sind die auftretenden Beschwerden auf allergische Reaktionen zurückzuführen, die sich durch den sogenannten Lymphozytentransformationstest (LTT) nachweisen lassen. Es gibt aber auch Studien, die toxikologische (vergiftende) Wirkungen bei nicht allergisch sensibilisierten Patienten belegen.
Metallinduzierte Entzündungsreaktionen
Nachweislich aktivieren Metallbelastungen das Immunsystem. So gibt es zum Beispiel Zusammenhänge zwischen dem Aluminium-, Quecksilber- oder Kobaltspiegel im Blut und dem Auftreten von Entzündungen. Hohe Metallkonzentrationen im Speichel (etwa durch Zahnersatz und Zahnpflegeprodukte) oder in der Nahrung können zur Schädigung der Darmschleimhaut und zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand führen, wodurch mehr Metallen aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen. Die Folge sind zum Beispiel Gastritis oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Viele Metalle erzeugen zudem oxidativen Stress, der freie Radikale freisetzt und damit die Zellstrukturen angreift.
Einige Metalle sind auch indirekt für den Organismus schädlich, indem sie essenzielle Mineralstoffe aus metallabhängigen Enzymen verdrängen. Dies ist zum Beispiel bei Cadmiumbelastung der Fall, durch die im ungünstigsten Fall die Sterblichkeit bei Krebserkrankungen steigen kann.
Nachweisen lassen sich Metallbelastungen über Blut oder Urin, aber nur über den Speichel lassen sich auch genau die verursachenden Metalle erkennen. Dabei sind der Zeitpunkt und die Methode der Speichelabgabe entscheidend für den Nachweis unterschiedlicher möglicher Ursachen. Durch den morgens unmittelbar nach dem Aufstehen entnommenen Speichel kann man die Korrosion von NEM- und abriebfesten Goldlegierungen erkennen. Der Speichel nach Kaugummikauen lässt Rückschlüsse auf weichere Legierungen, wie Biogold oder Amalgam) zu. In der Praxis werden meist beide Methoden kombiniert.
Für den Nachweis über den Urin wird vor allem von Umweltmedizinern die Multielement-Analyse bevorzugt. Dabei wird der Urin nach Verabreichung von Chelat-Bildnern, wie DMPS, DMSA oder EDTA, untersucht. Die Ergebnisse lassen die Gesamtbelastung des Organismus erkennen. Vorteil dieser Methode ist, dass mit der Diagnostik zugleich auch eine Ausleitung erfolgt.
Quellen
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